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Gute Vorsätze umsetzen oder wie definieren Unternehmen die richtigen Ziele?

Veröffentlichungsdatum: 15. Januar 2018 
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Der Anfang eines Jahres ist die Zeit der guten Vorsätze. Das kennen wir alle aus dem privaten Bereich: Jeder hat sich schon mal zu Beginn eines Jahres vorgenommen, auf eine gesündere Ernährung zu achten oder die Schreibtischschublade einmal monatlich aufzuräumen und die Kontoauszüge regelmäßig abzulegen. Warum sollten solche guten Vorsätze nicht auch für Führungskräfte und Unternehmen gelten, denn eigentlich sind es Ziele, die man sich selbst setzt – und deren Erfüllung durchaus von Vorteil wäre.

Leider kennt jeder auch den gegenteiligen Effekt: Nämlich, dass diese guten Vorsätze übers Jahr in Vergessenheit geraten, scheitern und es zu keiner Verbesserung kommt.

Bei Unternehmern kann allerdings die Nichterfüllung von Zielen drastische Auswirkungen haben: Wenn man beispielsweise daran denkt, die Strategie zu überarbeiten, die internen Strukturen zu optimieren, den Außenauftritt zu modernisieren und regelmäßige Mitarbeitergespräche einzuführen, über Jahre nichts davon realisiert, werden Misserfolge oder gar eine Schieflage des Unternehmens nicht ausbleiben.

Bevor gute Vorsätze für ein Unternehmen gefasst werden, braucht es aber einen gewissen analytischen Blick und eine gehörige Portion Ehrlichkeit auf Seiten der Geschäftsführung, damit diese Ziele auch realistisch sind. Denn wenn Grundvoraussetzungen nicht stimmen, sind ehrgeizige Ziele von vorn herein zum Scheitern verurteilt.

Natürlich gibt es klassische betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Cash-Flow, Cash Ratio (liquide Mittel), EBITDA (operatives Ergebnis), EBIT, etc., an denen sich ein Unternehmen orientieren sollte. Diese können jedoch nur erreicht und verbessert werden, wenn zuvor die Weichen richtig gestellt wurden.

Der erste Schritt zur Besserung liegt in der Frage: Was braucht der Markt

Denn durch die Berücksichtigung des Marktes richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Produktportfolio eines Unternehmens und auf den Lebenszyklus von Produkten. Dieser lässt sich nach dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Raymond Vernon in vier Phasen einteilen: EinführungsphaseWachstumsphaseReife- bzw. Sättigungsphase und Rückgangs/-Degenerationsphase. Besonders mittelständische Traditionsunternehmen tendieren dazu, häufig in einer der letzten beiden Phasen steckenzubleiben. Frei nach dem Motto: Unsere Produkte waren immer gut, warum soll das plötzlich anders sein.

Der Markt jedoch ist kontinuierlichen Veränderungen ausgesetzt – und diese haben besonders durch die Popularität des Internets enorm zugenommen und geschehen auch wesentlich schneller. So beobachten wir seit Ende der neunziger Jahre disruptive Innovationen, die ganze Branchen umkrempeln. Diese Entwicklungen fangen oft in einer unscheinbaren Nische einer Branche an und entwickeln sich aufgrund neuer Technologien oder neuartiger Geschäftsmodelle zu einem Riesenerfolg. Die Innovationen werden zum dominierenden Marktfaktor und verdrängen am Ende viele etablierte Unternehmen und deren Produkte.

Mit den veränderten Marktbedingungen und neuen Möglichkeiten wandeln sich nämlich auch die Bedürfnisse der Kunden/Konsumenten, die letztendlich bestimmen, welche Produkte auf Dauer erfolgreich sind. So muss das Produktportfolio in Unternehmen ständig den Marktverhältnissen angepasst werden – und heute schneller den je.

Eine bereits vorhandene Produktlinie muss um eine weitere Variante ergänzt werden, neue Produkte müssen entwickelt und andere, wirtschaftlich nicht mehr tragfähige, müssen aus dem Markt genommen werden.

Bei Fragen rund um die eigenen Produkte und um die eigenen Fähigkeiten und darum, ob ein Unternehmen fähig ist, den Markt entsprechend neuer Anforderungen zu bedienen, fängt also alles an. Dabei ist es wichtig, sich der Realität zu stellen, denn mit Produkten, die keine Erträge bringen, wird ein Unternehmen sich auf Dauer nicht halten können. Mit den folgenden Maßnahmen sind gute Vorsätze tatsächlich zu schaffen. Allerdings ist es unablässig, diese bei jedem Produkt von neuem anzuwenden, auch bei den innovativen. Denn der Markt dreht sich heute so schnell, dass Unternehmen, um dauerhaft erfolgreich zu sein, auch stetig an Verbesserungen arbeiten müssen.

Acht Stufen auf dem Weg zur Besserung

1. Der direkte Draht zum Kunden:

Die Geschäftsführung eines Unternehmens sollte sich diese drei wichtigen Fragen immer wieder stellen:

Was wollen die Kunden?

Was sagen die Mitarbeiter?

Was bietet der Wettbewerb?

2. Realistische Unternehmensziele schriftlich formulieren:

Entsprechend der Marktbedürfnisse sollten die Unternehmensziele definiert und in einem Unternehmens-Entwicklungsplan festgeschrieben werden. Nur durch die Schriftlichkeit erkennt man die nachfolgenden Schritte und sie erhalten ein ganz anderes Gewicht. Unternehmensziele müssen verständlich formuliert und regelmäßig besprochen werden und für alle Ebenen nachvollziehbar und realistisch sein, damit Mitarbeiter in allen Positionen (von der oberen Führungsebene bis hin zum Mitarbeiter in der Produktion) wissen, was sie zu tun haben.

3. Innovativ denken:

Die Antwort auf die obigen Fragen münden letztendlich in ein Ziel, das sich die meisten Unternehmen vornehmen: Innovation. Jedes Unternehmen möchte gern innovativ sein und innovative Produkte anbieten. Aber neue Ideen fallen nicht vom Himmel. Sie entstehen nur, wenn man Erkenntnisse aus der Vergangenheit aufbaut und die entsprechenden Schlüsse daraus zieht. Realisiert wird die Innovation vom Anbieter und nützlich ist sie für den Anwender. Wer innovieren will, muss sich also sowohl mit seinen Möglichkeiten als Anbieter als auch mit den Bedürfnissen des Anwenders beschäftigen.

4. Kontinuierliche Kommunikation:

Zur Umsetzung von Unternehmenszielen ist es wichtig, dass die festgelegten Inhalte regelmäßig besprochen werden und die Mitarbeiter wissen, wie sie ihre Aufgaben erledigen können. Auch der Austausch darüber, welche Fortschritte die geplanten Projekte machen, hilft dabei, dauerhaft einen realen Überblick zu bekommen. Für den richtigen Einsatz der Mitarbeiter ist es unbedingt notwendig, deren Stärken und Schwächen zu kennen und diese auszubauen. Nur dann können auch Verbesserungen innerhalb der Prozesse erreicht werden.

5. Messgrößen definieren, Aufgaben visualisieren:

Um zu überprüfen, ob man ein Unternehmensziel erreicht und in welchem Stadium man sich gerade befindet, müssen Messgrößen definiert und verfolgt werden, um die jeweilige Kennzahl zu erreichen. Eine effektive Arbeitsplanung bringt Struktur in die Prozesse und man lernt diszipliniert nach dieser vorzugehen. Hilfreich ist es hierbei, Methoden zu integrieren, um die Themen zur Zielerreichung auf allen Ebenen visuell darzustellen. So wird anschaulich, was bereits geleistet wurde und was man noch vor sich hat. Die Präsentation sollte dabei nicht allein dazu dienen, sich selbst im besten Licht darzustellen. Auftrags- und Innovationfortschritte müssen tatsächlich auf Basis nachvollziehbarer Daten deutlich werden.

6. Hinterfragen der eigenen Position und Aufgaben auf Führungsebene:

Führungskräfte sollten auch selbstkritisch ihre eigene Stellung hinterfragen, denn, wenn sie blockiert werden oder nicht durchdringen, können auch keine Ziele umgesetzt werden. Es ist erfolgsentscheidend, ob eine Führungskraft neu ist, etwa die Firma gerade übernommen hat und ob auf Führungsebene vertrauenswürdige Manager arbeiten, die ihr Handwerk verstehen und dem neuen Geschäftsführer helfen.

Grundsätzlich gehört es zu den Aufgaben eines Unternehmers oder einer Führungskraft, seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Wenn ein Unternehmen wächst, kann man entweder mitwachsen und Erfolg haben oder es wächst einem alles über den Kopf und man geht unter. Nur ein Vorgesetzter, der sich selbst weiter entwickelt, kann gute Vorsätze auch umsetzen.

7. Wertschöpfung steigern, Verschwendung minimieren:

Bessere Ergebnisse lassen sich letztendlich nur erreichen, wenn die Wertschöpfung im Unternehmen gesteigert werden kann. Die Geschäftsführung sollte gemeinsam mit den Mitarbeitern analysieren, welche Tätigkeiten wertschöpfend sind und welche Wertschöpfungsanteile Kunden bereit sind zu zahlen. Ein System zur ständigen und nachhaltigen Verbesserung und zur Minimierung von Verschwendung leistet dabei wertvolle Hilfe. Bei der Bewertung der Geschäftsergebnisse spielt auch die Höhe der Wertberichtigung eine wichtige Rolle.

8. Experten ins Boot holen:

Gute Vorsätze sind manchmal zu hoch gegriffen oder sie gehen einfach bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben unter und geraten aus dem Blickfeld. Das neutrale Urteil eines Experten, der unvoreingenommen Ergebnisse analysiert und sie mit den jeweiligen Prozessen in Zusammenhang setzen kann – und zwar kontinuierlich, ist bei der Verwirklichung der Unternehmensziele eine große Hilfe. Lassen Sie Vorsätze, Leitlinien und Fortschritte überprüfen oder besser noch begleiten. Und fangen Sie damit, bevor es eng wird. Die Thal Ingenieurberatung hilft Ihnen dabei!

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