Sollten in Unternehmen nicht permanent Prozesse optimiert, Kosten gesenkt, Qualität verbessert und Lieferzeiten verkürzt werden? Oft wird erst darüber nachgedacht, wenn es schon fünf vor zwölf ist. Dann nämlich, wenn Umsätze zurückgehen, Erträge einbrechen, letztlich Marktanteile wegbrechen und Liquiditätsprobleme auftreten. Banken und Gesellschafter sprechen dann von Zerschlagung, Verkauf, Einstellung von Produkten oder gar der Produktion.
In diesem fortgeschrittenen Stadium wird leider zu selten nachgeforscht, wie es überhaupt zu den Problemen gekommen ist, noch wird schnellstens eine Maßnahmenstrategie entwickelt und verfolgt, um den Schaden doch noch zu begrenzen. Die Beteiligten laufen offen in die Krise.
Ich beobachte bei meiner Tätigkeit als Interim Manager, dass mittelständische Unternehmen häufig an den gleichen Gebrechen leiden, woraus sich dann schließlich ernsthafte Schwierigkeiten ergeben: Man arbeitet vor sich hin und über Jahre hinweg wird nicht daran gedacht, Prozesse zu optimieren und Standards einzuführen. Es gibt zu viele Schnittstellen in der Abwicklung. Probleme werden nicht als Herausforderung gesehen, sondern schlichtweg verwaltet. Kernkompetenzen treten in den Hintergrund oder werden nicht erkannt. Zu viele Änderungen am Produkt, ein nicht funktionierender Änderungsdienst bzw. eine nicht vorhandene Auslaufsteuerung haben zur Folge, dass immer mehr Produkte und Teile im Lager liegen, die nicht mehr nachgefragt werden. Hinzu kommt, dass Funktionen und Fachbereiche nicht sauber miteinander verzahnt sind, die Trägheit des Unternehmens zunimmt. Außerdem wird versucht, den Kunden alle Wünsche zu erfüllen, ohne dass Mehrleistungen in höheren Preisen abgebildet werden. Die Liefertreue ist schlecht, die Lieferzeiten ebenso.
Bevor man an o. g. radikale Schritte denkt, sollte man sich zunächst unbedingt objektiv fragen: Was ist passiert? Es gilt, die Ursachen wirklich offen zu legen und nicht in blinden Aktionismus zu verfallen. Dann ist zu klären, wie man gegensteuern kann. Denn auch mit einer Einstellung von Produkten, Verkäufen oder der Zerschlagung des Unternehmens werden grundlegende Probleme nicht gelöst, sondern bestehen fort, so dass ein neuer Kurs gar nicht möglich ist. Mit den richtigen Ansätzen können Unternehmen aus der Krise geführt und wieder erfolgreich am Markt positioniert werden.
Dafür sollte man seine Wettbewerber kennen und beobachten. Bieten andere Unternehmen etwa das komplette Produktportfolio? Liefern sie schneller? Bieten sie eine bessere Qualität? Sind sie innovativer? Sehen Kunden den Wettbewerb als echten Partner, der ihnen hilft? Das sind Fragen, die ein Unternehmen für sich ehrlich beantworten muss. Allerdings sollte nicht jeder Wunsch als neue Variante integriert werden.
Im Laufe der Lebensgeschichte eines Unternehmens ändern sich externe und interne Rahmenbedingungen. Wie gravierend solche Veränderungen sein können, stellen wir gerade jetzt fest, da wir die digitale Transformation erleben und in ein neues Zeitalter hineinwachsen. Die Überlebensfähigkeit eines Unternehmens hängt einerseits von seiner wirtschaftlichen Stärke, andererseits von seiner Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ab.
Wenn ein Unternehmen existenzbedrohende Risiken nicht mehr aus eigener Kraft umgehen kann, Risiken zu spät erkannt werden oder keine wirksamen Gegenmaßnahmen eingeleitet worden sind – erst dann kann die Fortführung des Unternehmens gefährdet sein. In solchen Situationen sind kleine Anpassungen nicht mehr ausreichend – es bedarf radikaler Veränderungen zur Rettung des Unternehmens. Solche Maßnahmen werden unter den Begriffen Restrukturierung und Sanierung zusammengefasst und bedeuten eine neue Ausrichtung des Unternehmens unter den veränderten Bedingungen. Veränderungen sind unumgängliche Maßnahmen, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu verbessern – tatkräftig umgesetzt helfen sie, das Unternehmen zu retten.
Um das Unternehmen zu retten, ist es dringend notwendig, alle Risiken zu erkennen und klare Entscheidungen zu treffen. Welche Maßnahmen im Einzelfall erforderlich sind und wie tiefgreifend die Änderungen sein müssen, hängt von einer detaillierten Analyse der jeweiligen Situation ab. Neben der Innenbetrachtung beispielsweise von Arbeitsprozessen im Unternehmen selbst, ist die Analyse aller externen Rahmenbedingungen notwendig. Dazu gehören insbesondere:
Eine beherzte Optimierung mit einem intensiven Programm hilft. Maßnahmen wie eine veränderte Haltung der Führungskräften, klare Zielvorgaben, Soll-Ist Abgleiche, klare Zielvorgaben und Messgrößen, Kennzahlen-Visualisierung, Lean Around the Product, Integration von Shopfloor Management (Definition der Leitungs- und Führungsaufgaben in der Fertigung, mit klarer Führung, Kommunikation, Visualisierung, strukturierter Problemlösung, KVP in Regelrunden am Ort des Geschehens und in der ganzen Firma) wirken konsequent umgesetzt schneller als man denkt.
In regelmäßigen Zeitabständen sollte man sich folgende Fragen beantworten:
Produkte zu optimieren und neue zu entwickeln kommt beim Kunden ebenso gut an wie klar strukturierte Gespräche über Preiserhöhungen, die evtl. seit 20 Jahren überfällig sind. Die Thal Ingenieurberatung hilft Ihnen bei der Entwicklung der Optimierung, aber gerade auch bei Planung und Umsetzung ihrer Strategie zur Unternehmensrettung sowie bei der Erstellung von Sanierungskonzepten – wirksam und nachhaltig.
Sie möchten Veränderungen und Ergebnisverbesserungen herbeiführen? Und zwar kontinuierlich? Ich helfe Ihnen dabei, Ihren Unternehmenserfolg nachhaltig zu sichern. Denn in der Veränderung liegt die Kraft des Erfolges.